Staub, Wollmäuse & Co.
Blog 8: Das Phänomen Staub: in der Werbung akribisch mit allerlei Mitteln
beizukommen, für einige Menschen ein alltäglich zu bekämpfender Gegner, von den anderen ein in gewisser Weise tolerierter
„Mitbewohner“: die Wollmaus.
Nachdem vom Nachwuchs neben den PCs auf dem Boden stattliche
Prachtexemplare der Wollmaus heranreiften,
nutzte ich die Chance, das Thema zusammen mit einem meiner Söhne mit seinem
Freund für die Schule mit wissenschaftlichen Methoden näher zu untersuchen. Das
komplette Programm: Beobachtung auf verschiedenen Bodentypen, Befragung von
Leuten, Recherche im Internet und Untersuchung unter dem Mikroskop.
Die Beobachtungen und Ergebnisse waren so verblüffend,
dass ich sie an dieser Stelle gerne
weitergeben möchte.
Das erste Aha-Erlebnis: Wollmaus heißt es nicht überall. Versteht auch nicht jeder. Von Staubmaus, Mullen, Staubflusen, Moggeln (Schwaben), Mutzeln (Sachsen), Wauggel, Wuggal (Bayern) geht es hin bis zum Staubhäschen („dust bunny“ in Amerika und Großbritannien), Wohnungskaninchen („hybelkanin“, Norwegen) und zu größeren Tieren wie Staubschaf ("moutons de poussière", Frankreich) und Wollhund („villakoira“, Finnland), und nicht zu vergessen, die Übersetzung der „Haustierbezeichnung“ in der Bundeswehrsprache: die NATO-Maus.
Die Fragestellungen zum Thema
·
Aus
was bestehen Wollmäuse?
· Wie
entstehen sie und wo kommen Sie am häufigsten vor?
· Spielt
der Bodenbelag eine Rolle?
· Gibt
es weitere Kriterien für die Entstehung von Wollmäusen?
Das erste Aha-Erlebnis: Wollmaus heißt es nicht überall. Versteht auch nicht jeder. Von Staubmaus, Mullen, Staubflusen, Moggeln (Schwaben), Mutzeln (Sachsen), Wauggel, Wuggal (Bayern) geht es hin bis zum Staubhäschen („dust bunny“ in Amerika und Großbritannien), Wohnungskaninchen („hybelkanin“, Norwegen) und zu größeren Tieren wie Staubschaf ("moutons de poussière", Frankreich) und Wollhund („villakoira“, Finnland), und nicht zu vergessen, die Übersetzung der „Haustierbezeichnung“ in der Bundeswehrsprache: die NATO-Maus.
Die Beobachtungen der Wollmaus auf den verschiedenen
Bodentypen, nachdem ich versprochen hatte, in gewissen Zimmern und Ecken für einen (!) Monat keinerlei Staub zu entfernen:
Ergänzend zu den Fakten über Vorkommen und Bestandteile von Wollmäusen (Blog Teil 1 von gestern) kam für die Schüler eine Befragung hinzu: Bewohner von Mietshäusern in oberen Etagen haben „gefühlt“ weniger Wollmäuse als die Bewohner in den unteren Geschossen. Auch die unteren Treppen, die häufiger genutzt würden, verstauben und verschmutzen weitaus schneller als die der oberen Geschosse. Inhaber von Kaminöfen nannten die Öfen in diesen Zimmern regelrechte „Staubproduzenten“. Deshalb war unsere Oma/Opa-Generation auch froh, als die Kaminöfen damals durch die weniger staub- und russbildenden Heizkörper einer Zentralheizung ersetzt werden konnten.
Die Hitliste führt der Kaminofen an. Wer einen solchen Ofen besitzt, erfreut sich häufig schöner Wollmäuse in den Ecken oder unter den Möbeln. Wenn zusätzlich in diesem Zimmer viel Fernsehen geschaut wird, die Kinder den Sand von draußen reintragen und auf dem Boden spielen, viele Personen oder Haustiere ständig aus dem Zimmer rein und raus gehen, der Boden noch glatt ist, eventuell noch geraucht wird und das Zimmer im Erdgeschoß an einer Hauptverkehrsstraße mit viel Abgasen liegt, ist die Entstehung von Megawollmäusen garantiert.
Viel Spaß beim diesjährigen Frühjahrsputz!
· Sendung Quarks & Co. 16.03.2004
· http://www.test.de/themen/haus-garten/test/Laminat-und-Fertigparkett-Starker-Auftritt-von-Meister-1254406-2254406/
1. Vorkommen auf den unterschiedlichen Bodentypen – Beobachtung
1.1 Fliesen
Fliesen werden oft
im Eingangs- und Flurbereich benutzt sowie in der Küche. Sie bestehen aus
Keramik und laden sich damit nicht statisch auf. Da der Luftzug in diesen
Bereichen sehr hoch ist und die „Wollwahrscheinlichkeit“ mit der Frequenz der
Türöffnungen und dem Durchqueren der Bewohner steigt, erfolgt dort die
schnellste Wollmausentstehung. Besonders schöne stattliche Wollmäuse finden
sich unter Flurschränken auf Füßen und in den Ecken.
1.2 Laminat
Großflächig
im Raum verlegte Kunststoffteppich- oder Laminatböden neigen dazu, sich elektrostatisch
aufzuladen. Die Hersteller bieten auch Böden an, die antistatisch ausgerüstet
sein sollen. Im Test war nur ein antistatisch deklarierter Laminatboden, der
als bestes Produkt immer noch Aufladungen von knapp 6 Kilovolt zuließ. [1] Durch diese Aufladung
zieht der Boden Fasern förmlich an und die glatte Oberfläche bietet genügend
Rollfläche für die Wollmäuse.
1.3 Holzparkett
Je
nach Holzlack ist die Oberfläche auch sehr glatt, auf geöltem Parkett scheinen
sich unserer Beobachtung nach die Wollmäuse nicht ganz so schnell
fortzubewegen.
1.4 Linoleum
Lädt
sich aufgrund seiner Zusammensetzung von Leinöl, Holzmehl und Naturharzen nicht
so stark auf. Trotzdem entstehen auch hier Wollmäuse. Sie rollen ganz gut über
diesen Boden aufgrund seiner glatten Oberfläche.
1.5 PVC-Belag
Wir
konnten im Rollverhalten und bei der Wollmausentstehung keinen Unterschied zum
Laminat feststellen.
1.6 Teppich aus Naturwolle
Hier
wurde es spannend. Wir haben keine Wollmäuse gefunden. Auf dem
Schlafzimmerteppich mussten wir die Wollmaus förmlich „zusammenkratzen.“ An
schwer zugänglichen Stellen hat sich der Staub wie eine Art Teppich über die
Fasern gelegt. Gegen das Sonnenlicht wirkt der liegengebliebene Staub leicht
gräulich. Auf Perserteppichen wirken die Farben unter dem Staub matter. Ansonsten
sieht man den Staub auf dem leicht gesprenkelten Teppich kaum. Die „Gehwege“
auf dem Teppich sind meist frei von Staub.
1.7 Teppich aus Kunstfaser
Ähnlich
wie Teppich aus Naturwolle, allerdings lädt sich der Kunstfaserteppich doch
statisch mehr auf. Auch hier haben wir
bei flächendeckender Verlegung nur starke Staubansammlung unter den Schränken
oder in Computerverkabelungen gefunden, allerdings nicht die typisch „runden“
Wollmäuse. Das ist vielleicht auch ein Grund, warum Büros so oft mit Teppich
ausgestattet sind. Für Wollmäuse rollt es sich wohl nicht so gut. Auf dunklem
Teppich sah man den Staub extrem stark, je naturfarbener der Farbton desto
unauffälliger der Staub.
1.8 Alter Dielenboden mit Fugen
Einer
der Sieger im Wollmaustest, optisch gesehen. Zwar haben wir auch dort nach der
Einstaubzeit von einem Monat ganz vereinzelt Mini-Wollmäuse in den Ecken und
unter dem Schrank gefunden, allerdings wurde der größte Teil aus dem Flur schon
durch die alten Türschwellen abgehalten und wenn sich Staub in den Dielenbodenraum
hineinverirrt hatte, landet ein Großteil in den mehr oder minder großen Fugen zwischen
den Dielenbrettern. Ein gutes optisches Ergebnis.
[1] http://www.test.de/themen/haus-garten/test/Laminat-und-Fertigparkett-Starker-Auftritt-von-Meister-1254406-2254406/
2. Exkurs Staubfäden
Ursprünglich wollten wir auch Staubfäden untersuchen, deren Fasern teilweise dichter als die der Wollmäuse verwebt waren und sagenhafte Längen von bis zu 1,80m an der Wand ausbilden konnten. Da es jedoch weder in Wikipedia noch in anderen Internetseiten dazu wissenschaftliche Erklärungen gab und im Internet in den Foren die wildesten Vermutungen kursierten (z.B. Verstaubung der Spinnenfäden der Zitterspinne), ließen wir kurzfristig von diesem Unterpunkt ab und konzentrierten uns nur auf die Wollmäuse.3. Beobachtung unter dem Mikroskop
Die
Wollmäuse untersuchten wir mithilfe des Bresser Mikroskops „MicroSet
40x-1024x“. Die meisten der abgebildeten Fotos entstanden mit dem 10x WF Okular.
Da die Wollmäuse teilweise sehr dicht waren, haben wir einzelne Teilstücke
daraus entnommen, um die Einzelteile besser erkennen zu können.
3.1 Form und Beschaffenheit von Wollmäusen unter dem Lichtmikroskop
Da
die Vergrößerungsmöglichkeiten eines Lichtmikroskops begrenzt sind, konnten wir
nur grob die Einzelbestandteile der gesammelten Wollmäuse identifizieren. Dabei
haben wir die plötzlich sichtbaren „bunten“ Fasern meist den dort liegenden
Teppichen, Decken oder Textilien oder der dort spielenden Kinder zugeordnet. Die
dargestellten Wollmäuse stellen einen Ausschnitt der am häufigsten vorkommenden
Wollmäuse dar.
Bild 2
„Katzenwollmaus“
- Staub mit Katzenhaaren einer schwarz/weiß gemusterten Katze mit Polsterabrieb
(helles Sofa) auf hellem Teppichboden
|
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Bild
5
Frische
„Schlafzimmerwollmaus“- Staub mit Textilfasern, Haaren und Teppichfasern vom
Schafschurwollteppich |
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Bild
6
„Flurwollmaus“ – Staub mit
Sandkörnern und Textilienabrieb auf Linoleumboden |
4. Recherche Internet
Staub
ist die Sammelbezeichnung für feinste feste Teilchen (Partikel), die in Gasen,
insbesondere in der Luft aufgewirbelt lange
Zeit schweben können Eine allgegenwärtige Form des Staubes, der aus organischem
und anorganischem Material besteht, ist Hausstaub. Partikel mit einem
Durchmesser größer 10 Mikrometer (1 Mikrometer ist ein tausendstel
Millimeter), der sog. Grobstaub, bleibt mehr oder minder gut an den Nasenhärchen oder den Schleimhäuten des Nasen-Rachenraums
hängen. Kleinere und kleinste Staubpartikel (Feinstaub, ultrafeine Partikel)
können über die Luftröhre und die Bronchien bis tief in die Lunge
vordringen. Daher wird der Feinstaub auch als lungengängiger Feinstaub
bezeichnet[1]
Staub
besteht aus organischen und anorganischen Materialien :
Fasern
(z.B. von Kleidung, Teppichen, Möbeln),
Haaren (von Menschen und Tieren)
Hautschuppen (von Menschen und Tieren)
Gesteinskörnchen (z.B. Straßenabrieb von draußen mit den Schuhen herein getragen)
Blütenpollen, Bakterien, Milben, Schimmelpilze (letztere Punkte können, müssen jedoch nicht immer vorkommen)
Haaren (von Menschen und Tieren)
Hautschuppen (von Menschen und Tieren)
Gesteinskörnchen (z.B. Straßenabrieb von draußen mit den Schuhen herein getragen)
Blütenpollen, Bakterien, Milben, Schimmelpilze (letztere Punkte können, müssen jedoch nicht immer vorkommen)
Rund
fünf Milligramm Staub pro Quadratmeter fallen täglich in einem gewöhnlichen
Haushalt an. Dabei hängen Menge und Zusammensetzung des Staub-Cocktails von den
Lebensgewohnheiten und der Lage und der Einrichtung des Hauses ab.[2]
Als
Staubmaus oder Wollmaus bezeichnet man eine Ansammlung von Fasern, Haaren und Staub,
die in Haushalten als graues, oft leichtes und daher bei Luftzug sich rasch
bewegendes Bündel zu finden ist.
Eine
Staubmaus entsteht dadurch, dass Wind bzw. ein Luftzug über eine verstaubte
Fläche gleitet. Dabei werden kleine Flocken abgelöst, die sich dann zu immer
größeren Ballen zusammenfinden, die eine Größe von mehreren Zentimetern
erreichen können. Insbesondere unter Schränken und Betten gibt es einen sehr
flachen Luftzug, der den Prozess antreiben kann. Eine wichtige Rolle spielt
jedoch auch die elektrostatische Aufladung,
insbesondere bei Kunstfasern und starker Sonneneinstrahlung, sowie begünstigt
durch trockene Luft in geheizten Räumen, eine Rolle. Vielfach bilden sich nach
einiger Zeit Staubmäuse in den Verkabelungen hinter dem Computer. Wenn diese
Flocken in den Ansaugstrom eines Lüfters kommen, kann dieses zu einer
erheblichen Beeinträchtigung (Kühlungsprobleme) führen und in weiterer Folge
sogar Hardwareschäden verursachen.[3]
Ergänzend zu den Fakten über Vorkommen und Bestandteile von Wollmäusen (Blog Teil 1 von gestern) kam für die Schüler eine Befragung hinzu: Bewohner von Mietshäusern in oberen Etagen haben „gefühlt“ weniger Wollmäuse als die Bewohner in den unteren Geschossen. Auch die unteren Treppen, die häufiger genutzt würden, verstauben und verschmutzen weitaus schneller als die der oberen Geschosse. Inhaber von Kaminöfen nannten die Öfen in diesen Zimmern regelrechte „Staubproduzenten“. Deshalb war unsere Oma/Opa-Generation auch froh, als die Kaminöfen damals durch die weniger staub- und russbildenden Heizkörper einer Zentralheizung ersetzt werden konnten.
Es
waren
sich alle einig, dass in der Heizperiode wesentlich mehr Staub anfällt
(Luftverwirbelung an den Heizkörpern). Daher noch in unserer
Elterngeneration der fest verankerte "Frühjahrsputz" nach der
Heizperiode.
Familien
mit kleinen Kindern klagen über viel Schmutz und Staub im Eingangsbereich, auch
die bespielten Zimmer weisen einen hohen Grad an Wollmäusen auf. Durch das
Rumtoben der Kinder am Boden entstehe viel Aufwirbelung und Abrieb an den
Anziehsachen (durchgescheuerte Hosen aufgrund von Krabbeln).
Alleinstehende,
die arbeiten gehen, sehen sich nicht so stark dem „Wollmausbefall“ ausgesetzt,
da sie selten zuhause sind.
Verstärkte
Putzaktionen erfordern Haustiere, da sich die Haar-/Federansammlungen auf dem
Boden dadurch verstärken.
Häuser
mit „schwellenfreien“ Eingängen haben mehr mit Wollmäusen im Eingangsbereich zu
kämpfen als Häuser, deren Haustür ein paar Stufen höher liegt. Dort bleibt der
gröbste Straßenschmutz (und die Möglichkeit sich mit Fasern aus der Garderobe
zu verbinden) zum größten Teil schon vor dem Eingang hängen.
Restliche Mikroskopaufnahmen der verschiedenen Wollmausarten:
Bild
7
„Windfangwollmaus“-Staub
mit Sand, Fußmatten-, Schuh- und Textilienabrieb auf Fliesenboden |
Bild
8
„Werkstattwollmaus“ mit
Sand, Holzspäne, Farbpartikel, Metallsplitter und Fasern auf Betonboden |
Bild
9
„Ältere
Jugendlichenwollmaus“ mit viel Textilienabrieb aufgrund der umherliegenden
Klamotten und Teppichbodenabrieb mit einigen Haaren |
Bild
10
„Frische Badwollmaus“ mit
Haaren, Stoffabrieb (Handtücher) und Feder auf Fliesenboden |
Bild
11
„Uralt-Küchenwollmaus“
hinter Spülmaschine mit Essenskrümeln, Sand und Fasern auf Linoleumboden |
Bild
12
„Raucherwollmaus“ –Staub
mit Fasern und Fetttröpfchen auf Fliesenboden hinter dem Küchenschrank in der
Küche einer Raucherin |
5. Bewertung und Schlussfolgerung
Auf
den ersten Blick erscheinen Wollmäuse als graue Masse (bis auf die mit Nikotin
braun-gelb eingefärbte „Raucherwollmaus“).
Jedoch bestehen Wollmäuse aus vielen unterschiedlichen Stoffen in
verschiedenen Farben. Das hat uns überrascht. Im Staub konnten wir alles finden,
was uns im täglichen Leben begleitet: von Krümeln, Textilien- und
Teppichfasern, wie auch Haaren und Sand.
Wir
haben festgestellt, dass der Hauptbestandteil der Wollmaus mehr aus Fasern als
aus Staub besteht. Diese Fasern haben die Fähigkeit sich so gut zusammen zu
klumpen, dass sie wie ein Netz zusammenhalten.
So
unterschiedlich wie ihre Zusammensetzung sind auch die Quellen der Wollmäuse.
Das
Ausgangsprodukt einer Wollmaus ist der schwere Staub, der sich nicht in der
Luft halten kann und auf den Boden sinkt. Staub entsteht überall, ob durch die
Hautzellen, die auf die Tastatur fallen, die auf dem Stuhl reibende Kleidung
oder der Straßendreck durch den Abrieb von Schuhen.[2] Genauso
wie die Abgase und Pollen, die von draußen ins Haus gelangen. Auch die Ruß- und Aschepartikel
bei Verbrennungsprozessen wie Rauchen, Kaminofen und Kerzen vergrößern die
Menge an „schweren“ Staubteilchen.
Dieser schwere Staub sinkt zu Boden und bietet für die herumwirbelnden Fasern
ideale Möglichkeiten im nächsten Luftzug eine Wollmaus zu bilden.
Hierbei
sind frisch entstandene Wollmäuse von der Verwebung der Fasern weniger dicht
als die „alten“ Wollmäuse, die wir an schwer zugänglichen Stellen gefunden
haben.
Unsere
Hypothese, dass der Bodenbelag eine entscheidende Rolle bei der Bildung spielt,
wurde nur teilweise bestätigt.
Während
auf glatten Böden sich Fasern hervorragend bei einem Luftzug bewegen können,
bleiben die Staubteilchen auf einem Teppich eher „kleben“, bilden eher eine
gräulich samtig wirkende Staubfläche (→englischer Begriff für Wollmaus =
beggars velvet /Bettlersamt) an den Stellen, wo nicht gegangen wird (bevorzugt
unter den Schränken mit einem flachen Luftzug).
Insofern
vermeiden Teppiche die Umherwirbelung von Staub und fangen ihn als einzelne
Teppiche auf glattem Boden verlegt etwas ab. Die Teppichläufer haben somit in den Eingangsfluren einen sehr praktischen Wert. Wenn farblich noch eine
„staubähnliche“ Musterung des Teppichs gewählt wird, fällt der Staub nicht so
auf wie auf einem dunklen Untergrund, sehr hellen oder sehr dunklen
Fliesen.
Unsere
Beobachtungen, Umfragen und Internetrecherche haben ergeben, dass viele andere
Kriterien mitausschlaggebend für die Bildung von Wollmäusen sind:
Der
Luftzug entsteht durch das Hin- und Herlaufen der Bewohner, durch das Öffnen
von Türen, so dass Eingangs-,
Flur-,
Treppen- und Küchenbereich am stärksten von Wollmausbildung betroffen
sind. Das bedeutet: je mehr Personen in einem Haushalt sich befinden und
diesen durchlaufen desto mehr Staub entsteht. Mensch und Tiere an sich
sind eine Staubquelle.
Eine
weitere Hauptquelle sind Kühlungsventilatoren von Elektrogeräten
inklusive Computern. Sie saugen förmlich den Staub an. Und da die Geräte
häufig mit elektrostatisch aufladbaren Kunststoffteilen verarbeitet
sind, können diesen Staub gut "halten".
Die Hitliste führt der Kaminofen an. Wer einen solchen Ofen besitzt, erfreut sich häufig schöner Wollmäuse in den Ecken oder unter den Möbeln. Wenn zusätzlich in diesem Zimmer viel Fernsehen geschaut wird, die Kinder den Sand von draußen reintragen und auf dem Boden spielen, viele Personen oder Haustiere ständig aus dem Zimmer rein und raus gehen, der Boden noch glatt ist, eventuell noch geraucht wird und das Zimmer im Erdgeschoß an einer Hauptverkehrsstraße mit viel Abgasen liegt, ist die Entstehung von Megawollmäusen garantiert.
Die
Erfahrung von befragten Leuten hat gezeigt, dass der „schwere“ Staub „an sich“,
wenn er liegt, nichts „tut“. Erst durch die Aufwirbelung entsteht sogenannter
Feinstaub in der Luft (z. B. beim Kehren), der Allergikern zu schaffen macht. D.h.
die Entwicklung von Feinstaub aus den aufgewirbelten Wollmäusen mit dem
schweren Staub macht ihnen eher während des Putzens zu schaffen, als wenn sie
nur durchgehen.
Fazit:
Optimale Wachstumsbedingungen für Wollmäuse:
- Viele Menschen, viel Bewegung + Luftzug (Öffnen und Schließen der Türen)
- Haustiere
- Heizungs- und Verbrennungsquellen
- Benutzung von Elektrogeräten
- ebenerdiger Hauseingang ohne Stufen, kein Windfang,
- Lage an Hauptverkehrsstraße
- Durchgehend glatter Boden ohne Türschwellen, statisch aufgeladener Laminat- oder PVC-boden ohne Teppiche
Kein
Wunder, dass nach Winter- und Osterferien im eigenen Heim mit den
Kindern mit sehr hoher kontinuierlicher Nutzung von PC und Fernseher und
vielen Besuchern die Räume so aussehen, als ob man die letzten Wochen
überhaupt nicht gesaugt hätte. Und wenn man sich selbst fragt oder
gefragt wird:"Warum ist das hier denn so staubig?" einfach in Erinnerung
rufen, ob von den obigen Faktoren irgendwas in den letzten Tagen
zugetroffen hat. Das tröstet ungemein.
Wollmäuse sind lebenslängliche Begleiter des Menschen, sie lassen sich nicht
ganz vermeiden (außer man hat Putzen zu seinem täglichen Hobby erklärt). Man
kann sie maximal optisch auf Teppichen "kleinhalten" und damit verteilen.
Viel Spaß beim diesjährigen Frühjahrsputz!
Literaturverzeichnis
· http://de.wikipedia.org/wiki/Staubmaus, Abruf 06.01.12· Sendung Quarks & Co. 16.03.2004
· http://www.test.de/themen/haus-garten/test/Laminat-und-Fertigparkett-Starker-Auftritt-von-Meister-1254406-2254406/
[3] Wikipedia, Stichwort
„Staubmaus“, Abruf am 06.01.12
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